Elemental Child & Martin Miers – Aliens

“I believe alien life is quite common in the universe, although intelligent life is less so. Some say it has yet to appear on planet.”
“Ich glaube, dass außerirdisches Leben im Universum recht häufig vorkommt, intelligentes Leben jedoch eher weniger. Manche sagen, dass es noch nicht auf dem Planeten erschienen ist,” – Stephen Hawking
Musik & Produktion by Elemental Child
Drums & Percussion by Martin Miers
© 2024
“Happy Halloween” !!!

Elemental Child & Martin Miers – Stardust

„We are travelers on a cosmic journey,stardust,swirling and dancing in the eddies and whirlpools of infinity. Life is eternal. We have stopped for a moment to encounter each other, to meet, to love, to share.This is a precious moment. It is a little parenthesis in eternity.“

„Wir sind Reisende auf einer kosmischen Reise, Sternenstaub, wirbelnd und tanzend in den Wirbeln und Strudeln der Unendlichkeit. Das Leben ist ewig. Wir haben für einen Moment innegehalten, um einander zu begegnen, uns zu treffen, zu lieben, zu teilen – ein kostbarer Augenblick. Er ist eine kleine Klammer in der Ewigkeit.“ – Paulo Coelho

Musik & Produktion by Elemental Child  © 2024

Martin Miers Drums & Percussion

Der Frustrator

Die Belgrader Straße, in der ich wohne, hat viele dominante Bewohner. Man fragt sich, wen all die Alphawesen überhaupt dominieren wollen. Es müssten Wesen ohne eigene Dominanz sein und die sind in der Straße selten. Autofahrer preschen dieselbe runter, als wären Fußgänger Straßendreck. Fußgänger kratzen sich in der Straßenmitte so konzentriert am Hodensack, dass sie dafür stehenbleiben. Autos haben keine Hoden, müssen nicht ernst genommen werden. Wollte die Straße einen Diktator wählen, gäbe es nur Kandidaten und keine Wähler.

Und doch ist einer, welcher dieses Unbedingt auffallen unendlich sanft … nein, falsch abgebogen, das war Rilke. Einer ist da, muss es heißen, welcher dieses Gerangel mit einer Mischung aus Hartnäckigkeit und unerschütterlichem Glauben an sich selbst seinerseits dominiert. Dieser eine verdient es, als Herrscher der Straße angesprochen zu werden, und ist überraschenderweise ein Hund.

Welche Definition von Herrschaft willst du? Immer das letzte Wort behalten. Sich in alles und jedes Verhalten anderer einmischen. Keinen Anspruch neben dem eigenen anerkennen. Der Hund unseres Nachbarn erfüllt sämtliche Kriterien für Herrschaft. Ausgeübt wird diese von ihm durch Bellen. Gerne bellt er anlasslos. Zum Beispiel morgens früh um halb fünf, wenn in dieser Straße kein Mensch, kein Hund und keine Maus unterwegs ist, bellt er. Wie tut er es? Ich würde sagen: nachdrücklich. Jedes einzelne Wau ist ihm wichtig, weshalb er zwischen den Einzelwauen kurze Kunstpausen macht. Wie Eltern, die der Nachkommenschaft eine Mitteilung einhämmern wollen: Jeder Hammerschlag muss sitzen, jedes Wort, jedes Wau so präzise, dass man denkt: Dies Wau war  wirklich unvergleichlich eindrucksvoll. Was nie stimmt, weil das nächste immer noch bedeutender ausfällt.

Denkt zumindest der Hund und kriegt nicht genug von seiner Bedeutung. Bis ihm plötzlich ein Wau verrutscht. Kriegen Hunde Stimmbruch? So klingt jedenfalls das meinetwegen achtunddreißigste Wau und der Hund merkt: Mist, der eine Patzer kratzt an der Würde meiner Rede mehr als die siebendreißig Treffer vorher zu ihr beigetragen haben. Was mach ich bloß? Die Antwort lautet: Weiter. Nur die Länge des Vortrags bietet die Aussicht, den Patzer beim Publikum in Vergessenheit zu bringen, in Kombination damit, dass fortan alles klappt. Was es nie tut – da capo al infinito. Der Spaß kann dauern.

Wer übrigens fragt, woher ich wissen will, was der Hund denkt: Für sowas hat man seine Wahrheitsdrohne.

Der Hund wiederum hat für sein Bellen seine Gründe. Achtzig Prozent der Performance sind nicht anlasslos – wenn auch ansatzlos. Ein Fehlverhalten, das sich in Gegenwart des Hundes vorzukommen erlaubt, braucht eine Antwort. Der Hund bellt noch ein Achtel lustvoller, als wenn er einfach so bellen muss, weil man ihm den Anlass verweigert. Beispiel: Ein fremder Hund, der die Straße daherläuft und unter dem Balkon des Nachbarhundes die Frechheit des Bellens hat. Das macht der nicht noch mal! Beziehungsweise das macht der noch ganz viele Male hintereinander, weil er jedes Mal, dass der Nachbarhund sein „Schluss jetzt!“ bellt, sein „Nee, noch nicht!“ dahintersetzen muss. Und trotzdem ist irgendwann Schluss. Denn der Fremde muss weiter und der Nachbarhund nicht, der wohnt hier. Der kann länger. Der hat immer das letzte Wau. Und das wars doch, was er von Anfang an sagen wollte Herrgott. Hätts der Fremdköter mal nach dem ersten Wauwechsel eingesehen. Oder die Katze steht nachts vor unserem Haus und will rein, warum auch immer. Sie macht ein weinerliches Geschrei, das hat sie von den Babys und Kleinkindern in der Straße gelernt. Es wirkt. Ich will sie sofort reinlassen, bin aber zu müde aufzustehen und warte erst mal, was der Hund sagt. Er bellt. Mitten in der Nacht hat keine Katze Lärm zu machen. Das lernt sie einmal. Zweimal. Dreimal. Die Katze gibt auf. Ehrlich, so dringend kanns doch dann nicht gewesen sein. Bleibt sie eben draußen. Brauchen wir nicht alle diese Momente, wo unseren Ansprüchen mal Grenzen gesetzt werden? Ich mag in diesem Moment den Nachbarhund. Genüsslich drehe ich mich im Bett um und vergesse die Schreie der eingesperrten Anti-Lithium-Protestler, ääh der Katze, als hätte es sie nie gegeben. Das Leben kann so einfach sein.

Als mich gegen Morgen ein Hustenreiz packt, drücke ich meinen Kopf ins Kissen. So ein Husten, frei rausgelassen, kann als Geräusch verwechselt werden. Ich will keinen Ärger. Ich muss Dominanz nicht herausfordern. Ich bin der Nachbar. Ich akzeptiere meine Grenzen.

Der Name des hiesigen Staatspräsidenten ist übrigens dem Geräusch, das der Nachbarhund macht, nicht unähnlich. Er kommt kraftvoll aus den Tiefen der Manneskehle. Und bricht dann ab wie die Stimme eines Jungen im Stimmbruch. Oder wie ein Klaps, den die Ehefrau dem Mann auf das dauerredende Mundwerk gibt. Zwischen den Fingern witscht noch etwas Luft durch. Dann ist Ruhe im Hause Vučić.

Im Eck ich steh, ich tu ihm weh – wer bin ich?

Gleich wird es hier so persönlich, dass ich keine Zeugen gebrauchen kann. Ich muss mit dem Gegenstand meiner Auseinandersetzung allein sein, weshalb ich ihn direkt ansprechen werde. Achtung, ich spreche: Wie – frage ich dich – soll es zwischen uns weitergehen? Was für Qualen gedenkst du mir weiter zu bereiten, die ich nicht entweder schon kennen oder aber mit endgültiger Trennung von dir beantworten würde?

Ach guck mal, die Wahrheitsdrohne schwirrt ab. Ernsthafte Beziehungsarbeit ist nicht so ihr Ding, scheints.

Wo war ich stehengeblieben? Richtig: bei meinen Qualen. Bei meinen Schmerzen. Stehend vor dir als der Ursache denke ich Sachen wie: Bin das wirklich noch ich? Ich kann nämlich zwischen dir und mir nicht mehr unterscheiden, so nah sind wir uns gekommen. Du bist ein Teil von mir geworden. Du wütest in meinem Innersten. Der Schmerz, den du mir bereitest, füllt mich aus wie das Bier das Glas. Man sagt „Glas“ und meint in Wirklichkeit Bier, das sich in einem Glas befindet. Ich betrachte mich im Spiegel und sehe in Wirklichkeit dich. Was du mir angetan hast, zeichnet sich ab in meinem Gesicht, vollständig. Oder nicht mal: Ich bräuchte zwei Gesichter – wie meine wohlhabenderen Freunde zwei Bildschirme auf ihrem Schreibtisch stehen haben – um alles anzeigen zu können, was du mir angetan hast. Die ganze Breite der Palette, mit der du den Schmerz in meine zwei Gesichter gemalt hättest.

Zwei Wochen vor Weihnachten fing es an. Ich dachte sofort über Trennung nach, wollte aber das Fest noch ein Mal mit dir erleben. Ich brauchte dich für dieses Fest, für seine dreitägigen Freuden. Und irgendwie lief es sogar. Ich dachte schon, du wolltest dich vertragen mit mir.

Aber nein. Zwei Tage nach Weihnachten ging es wieder los. Ich schluckte Tabletten und Alkohol durcheinander, um zu verarbeiten, was du mir neuerlich antatest. Und ich schluckte die Einsicht, ärztliche Hilfe zu benötigen. Im weiten Rund unserer gemeinsamen Heimat telefonierte ich nach Beistand. Alle waren im Urlaub und verwiesen auf Vertretungen in Bundesländern, die ich noch nie bereist habe. No way. Wir würden zusammen ins neue Jahr gehen, soviel war klar. Unberaten und ohne ärztliche Aufsicht würden wir über die Zukunft unserer Beziehung entscheiden, glaubte ich.

Dann überschlugen sich die Verwicklungen. Den Jahresanfang hindurch telefonierte ich ganztägig mit Fachärzten. Ihr Urlaub war verlängert worden. Als der Telefonseelsorge die Ratschläge ausgingen, suchte ich einen Notdienst auf. Der jugendliche Arzt riet zu einer analytisch bohrenden Paartherapie. Ich flüchtete mich in einen zwei Wochen späteren Termin bei einem Niedergelassenen. Der war noch jünger und empfahl die Trennung. Liegend auf seiner Couch traf mich der Schlag. Ich argumentierte mit der besonderen, unverzichtbaren Stellung, die du in meinem Innern einnehmest. Verlöre ich dich, werde dort alles zusammenbrechen, weissagte ich und entkam dem Weißkittel mit letzter Entschlusskraft. „Ich kann nicht ohne ihn leben!“, rief ich durch den Spalt der zufallenden Praxistür.

Jetzt ist es raus. Es geht nicht um meine Frau. Du, Schmerzgebärender, stehst mir näher als sie, begleitest mich auch schon Jahrzehnte länger. Schwul bin ich allerdings auch nicht geworden. Es ist alles komplizierter. Du seiest in Wahrheit schon abgestorben, hatte der Niedergelassene gesagt, werdest mir so jedoch noch gründlicher wehtun als zu Lebzeiten.

Ich weiß nicht, ob es stimmt. Ich spüre nur noch einen unbestimmten, fast nostalgischen Schmerz, wenn ich an dich denke. Auch frage ich mich, ob ein so junger Arzt die Probleme einer so langen Beziehung überhaupt versteht. Er geht doch von frisch Verliebten aus, die schmerzfrei zusammenarbeiten – weil es das ist, was er kennt. Solche Ansprüche stelle ich aber nicht. Ich stehe zu dir mit all deinen Mängeln und Beschädigungen. Selbst dein Tod nimmt dir nichts von deiner Bedeutung für mich, wenn du nur bitte, bitte weiter mein Essen kleinmachst. Ich putze und pflege dich liebevoller als in deinen strahlenden Jugendjahren – und du zahlst mit Verweigerung und heimsuchendem Schmerz zurück?? Die Wut, die ich so langsam auf dich habe, wird mir helfen müssen mich von dir zu trennen.

Wenn ich Francoise Rosay ein dentistisches Bonmot in ihrem hübschen Mund umdrehen darf: Zähne sind wie Frauen. Es dauert lange, bis man sie bekommt. Und wenn man sie hat, tun sie einem weh. Und wenn sie nicht mehr da sind, hinterlassen sie eine Lücke. Eigener Zusatz: Die größte Lücke hinterlassen die, die immer (still) in der Ecke standen.

Elemental Child – Fragments

“A piece of art comes to life, when we can feel, it is breathing, when it talks to us and starts raising questions. It may dispel biased perceptions; make us recognize ignored fragments and remember forsaken episodes of our life story.“

„Ein Kunstwerk erwacht zum Leben, wenn wir spüren, dass es atmet, wenn es zu uns spricht und Fragen aufwirft. Es kann voreingenommene Wahrnehmungen zerstreuen, uns ignorierte Fragmente erkennen lassen und uns an vergessene Episoden unserer Lebensgeschichte erinnern.“ – Erik Pevernagie

Musik & Produktion by Elemental Child © 2024

Elemental Child – Alien Outpost

21 Aufrufe 26.01.2024

„The surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that it has never tried to contact us.“ – Bill Watterson

„Das sicherste Zeichen dafür, dass es irgendwo im Universum intelligentes Leben gibt, ist, dass es nie versucht hat, mit uns Kontakt aufzunehmen.“ – Bill Watterson

Musik & Produktion by Elemental Child © 2024

Elemental Child – Christmas Time

“I will honour Christmas in my heart, and try to keep it all the year. I will live in the Past, the Present, and the Future. The Spirits of all Three shall strive within me.“ ― Charles Dickens

Merry Christmas to you all !!!

„Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren und versuchen, es das ganze Jahr über zu halten. Ich werde in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft leben. Die Geister aller drei werden in mir streiten.“ – Charles Dickens

Frohe Weihnachten für euch alle !!!

Musik & Produktion by Elemental Child © 2023

Elemental Child – Galaxy

„Who are we? We find that we live on an insignificant planet of a humdrum star lost in a galaxy tucked away in some forgotten corner of a universe in which there are far more galaxies than people.“ – Carl Sagan
„Wer sind wir? Wir stellen fest, dass wir auf einem unbedeutenden Planeten eines eintönigen Sterns leben, verloren in einer Galaxie, versteckt in einer vergessenen Ecke eines Universums, in dem es weit mehr Galaxien als Menschen gibt.“ – Carl Sagan

Musik & Produktion by Elemental Child © 2023

Elemental Child & Frankie Kay – The Cosmic Belt

„Jeder von uns ist aus kosmischer Sicht wertvoll. Wenn ein Mensch mit dir nicht einverstanden ist, lasse ihn leben. In hundert Milliarden Galaxien wirst du keinen anderen finden. – Carl Sagan
„Every one of us is, in the cosmic perspective, precious. If a human disagrees with you, let him live. In a hundred billion galaxies, you will not find another.“ – Carl Sagan

Music & Production by Elemental Child & Frankie Kay

Wissenswertes über die Honigbiene

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INTERESSANT!
Wusstest du, dass eine der ersten Münzen der Welt das Symbol einer Biene hatte?
Wusstest du, dass es lebende Enzyme in Honig gibt?
Wusstest du, dass bei Kontakt mit einem Metalllöffel diese Enzyme sterben? Am besten isst man Honig mit einem Holzlöffel, wenn man ihn nicht findet, benutzt einen aus Plastik.
Wusstest du, dass Honig eine Substanz enthält, die dem Gehirn hilft, besser zu arbeiten?
Wusstest du, dass Honig eines der seltenen Nahrungsmittel auf der Erde ist, das das einzige ist, das menschliche Leben erhalten kann?
Wusstest du, dass die Bienen die Menschen vor dem Hunger in Afrika gerettet haben?
Wusstest du, dass ein Löffel Honig genug ist, um das menschliche Leben 24 Stunden lang zu erhalten?
Wusstest du, dass das von den Bienen produzierte Propoleum eines der leistungsstärksten natürlichen ANTIBIOTIKEN ist?
Wusstest du, dass Honig kein Verfallsdatum hat?
Wusstest du, dass die Leichen der großen Kaiser der Welt in goldenen Särgen begraben und dann mit Honig überzogen wurden, um die Verrottung zu vermeiden?
Wusstest du, dass der Begriff „HONIGMOON“ davon stammt, dass das Brautpaar Honig für die Fruchtbarkeit nach der Ehe konsumiert hat?
Wusstest du, dass eine Biene weniger als 40 Tage lebt, mindestens 1000 Blumen besucht und weniger als einen Teelöffel Honig produziert, aber das ist für sie das Lebenswerk?
Danke liebe Bienen!

Elemental Child feat. Jochen S. – Colours & Shapes

“There are no gray issues. Life is black and it’s white. There’s no in-between.” – Zakk Wylde. „Es gibt keine grauen Themen. Das Leben ist schwarz und es ist weiß. Es gibt kein Dazwischen.“ – Zakk Wylde.

Music by Elemental Child / Solo Guitar by Jochen-S.

Production by Elemental Child & Jochen-S. © 2023

Elemental Child – Dreams Never End

“There are five important things for living a successful and fulfilling life: never stop dreaming, never stop believing, never give up, never stop trying, and never stop learning.” ― Roy Bennett
In this spirit, I wish all my friends here a happy and peaceful Christmas !!! ♥

„Es gibt fünf wichtige Dinge, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen: Höre nie auf zu träumen, höre nie auf zu glauben, gib nie auf, höre nie auf zu versuchen und höre nie auf zu lernen.“ ― Roy Bennett
In diesem Sinne wünsche ich all meinen Freunden hier ein frohes und friedliches Weihnachtsfest !! ♥

Zampler RX v2.5 VSTI,AU by BEAT/Synapse Audio[FREE]

Leistungsstarke Sample-Workstation für VST & AU Mit dem Zampler//RX aktualisiert Beat die professionelle Sample-Workstation für Windows und OS X, die in puncto Klang und Ausstattung locker mit den Großen der Branche mithalten kann. Innere Werte Das Plug-in ist für die VST- und AU-Schnittstelle erhältlich und begeistert mit einer durchdachten Ausstattung. Neben REX-Loop-…

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Elemental Child – Enceladus

 

The moon of Saturn, Enceladus, contains a large global ocean of liquid water under a thick protective layer of ice. This makes it one of the most promising objects in the solar system for finding extraterrestrial life.

Der Saturnmond Enceladus enthält einen großen globalen Ozean aus flüssigem Wasser unter einer dicken schützenden Eisschicht. Deshalb ist er eines der vielversprechendsten Objekte im Sonnensystem, um extraterrestrisches Leben zu finden.

Der gläserne Hamlet

Heute hat meine Bierflasche das Wort. Von dieser Stelle aus haben schon so viele Sachen gesprochen und meine Bierflasche musste still zuhören, durfte nicht mucksen (oder glucksen), wurde nicht nach ihrer Meinung gefragt. Das macht was mit einer Bierflasche. Ich spüre es. Wir kennen uns ja schon lange. Stehen uns nahe, sage ich mal. Ehe ich also noch richtig Ärger kriege mit ihr: Bühne frei für meine Bierflasche – prost!

Ja, prost. Und dabei immer schön in die Augen geschaut!

Wen oder was habe ich vor mir?

Ich blicke auf einen Schädel mit geöffnetem Mund. Rein oder nicht rein?, das ist hier die Frage. Die Original-Hamletfrage ist übrigens keine Entscheidungsfrage, wie viele denken, sondern eine Frage der Bewertung. Was ist schlimmer?, fragt Hamlet sich. Und frage ich mich. Zweierlei Übeln stehe ich gegenüber: dem Verschmäht werden – vielleicht das Schlimmste, was Flaschen und Menschen überhaupt kennen – oder alternativ dem Verschluckt werden von einer fremden, unappetitlichen und obendrein undurchsichtigen Macht.

Ich stelle mir aber noch mehr Fragen. Am Anfang eines Dates mit dem Kerl stelle ich andere Fragen als in der Mitte oder am Ende.

Anfangs, wenn ich noch voll bin, gucke ich seinen Schädel an und frage mich: Ist er schon voll oder ist es noch früh am Abend? Was war schon alles und was kommt noch? Eine Bierflasche weiß, dass sie nicht die Einzige ist im Leben eines Mannes. Wir stehen in einer langen Reihe von Erfahrungen, die für unsere Männer sein müssen. Eine Bierflasche kapiert so was. Es ist nicht Eifersucht, was ich empfinde, sondern Unsicherheit, welche Rolle ich für ihn spielen werde. Traut man uns Bierflaschen gar nicht zu, aber wir sind sensibel und beziehungsorientiert, typische Melancholiker.

Wenn ich nur noch halb voll bin, gucke ich ihn an und stelle den Fragen-Klassiker: Halb voll oder halb leer? Da wirds zwischen uns richtig emotional. Stehen wir uns jetzt näher, sind wir uns ähnlicher geworden, seit die Hälfte von mir ein Teil von ihm ist? Seine Blicke sagen eindeutig: Ja. Wenn es nicht Liebe ist, mit was er mich anguckt, dann auf jeden Fall etwas mir inhaltlich Vertrautes. Eine Wärme, wie sie inzwischen auch in mir herrscht. Eine innere Weichheit, wie auch ich sie hinter dem harten, dunklen Glas meines Äußeren verberge. Ein leicht bitterer Beigeschmack – er nennt ihn „das Leben“, ich sage „Hopfen“ dazu, aber das sind nur Äußerlichkeiten zwischen zweien, die ihr Inneres miteinander teilen.

Am Ende, wenn ich leer bin, werden meine Fragen grundsätzlich. Ist die Leere in mir gleich der Leere in ihm? Eine Leere, die mir von Geburt, oder sagen wir „ab Werk“, fremd ist – woher habe ich sie? Entstand sie nicht durch ihn? Und ist es dann abwegig, ihn als Quelle und Urheber meiner Leere wahrzunehmen? Verhält es sich allerdings so, muss ich feststellen, dass zwischen uns ein für mich unvorteilhafter Tausch stattgefunden hat. Ich gab ihm alles, was ich hatte und was er im Übrigen durchaus zu schätzen weiß. Er gab mir im Austausch dafür seine Leere und guckt enttäuscht durch mich durch, während ich umgekehrt durch ihn jetzt weniger durchblicke als je zuvor. Der Eindruck verdichtet sich noch, wenn er anfängt mit mir zu reden und sich unzutreffender Weise von mir verstanden fühlt.

Mein Fazit als Bierflasche lautet: So oder so ist er mein Schicksal und ob dieses schlimm ist, weiß ich nicht, da ich nichts außer seinen Schädel je kennengelernt habe und mein Schicksal also mit nichts vergleichen kann.

Mensch von Romy Haag

Du wurdest nackt geboren…
Du wirst wieder nackt sterben…
Du bist schwach gekommen…
So schwach, dass du wieder gehst.
Du kamst ohne Geld und Material…
Du wirst ohne Geld und Material gehen…
Deine erste Dusche… es war jemand, der dich gewaschen und angezogen hat…
Deine allerletzte Dusche… jemand, der dich wäscht und anzieht…
Das ist der Mensch…
Warum also so viel Stolz, so viel Bosheit, so viel Neid, so viel Hass, so viel Missmut, so viel Egoismus…
Wir haben begrenzte Zeit auf der Erde und verschwenden sie mit Sinnlosigkeit. Das Leben ist ein schneller Schlag.
Quelle: Romy Haag, Universal-Künstler*in