Der Akai Miniak ist quasi eine Neuauflage des Alesis Micron, in dessen Innern schon ein erweiterter Alesis Ion arbeitet.
Es gibt genug Reviewseiten, die Ion/Micron/Miniak ausführlich vom technischen Aspekt und den Fähigkeiten betrachten. Daher sollen diese Zeilen nur die ersten Eindrücke vom Gerät wiedergeben. Was ein Anwender dann mit einem Gerät macht, ob er nur Presets verwendet oder tief in die Synthesemöglichkeiten eintaucht hängt sowieso von den eigenen Ansprüchen und Kenntnissen ab.
Hardware:
Der Miniak besteht aus Hartplastik mit einer Metallunterfläche. Bei normaler Anwendung sollte hier nichts kaputt gehen. Die Poties und Wheels laufen angenehm und mit einem geringen und angenehmen Widerstand. Die Tastatur ist etwas schwammig vom Druckpunkt, lässt sich aber trotzdem noch gut spielen und ist vergleichbar mit Midi-Keyboards im Preissegment zwischen 100 und 200 Euro.
Im Gegensatz zum Micron gibt es ein Schwanenhalsmikro mit XLS-Eingang und was ich noch wichtiger finde - Mod1 und Mod2 werden wieder wie beim Ion durch Wheels gesteuert und nicht wie beim Micron durch Schieberegler. Diese haben - zumindest bei meinem damaligen Exemplar - nach kurzer Zeit Kratzgeräusche verursacht. Darüber hinaus kann man Wheels, die parallel
zur Tastatur verlaufen besser spielen als horizontal angebrachte Schieberegler. An die Position links oberhalb der Tastatur gewöhnt man sich relativ schnell.
Vom Layout finde ich die Alesis Modelle schöner und ungewöhnlicher. Der Miniak wirkt hier eher wie ein Standard-Midi-Keyboard.
Die Note 5- und krasser Rückschritt zum Micron in Bezug zum Display. Hier kann man faktisch nur im richtigen Winkel die Werte erkennen und grelles Blau ist nicht wirklich augenfreundlich. Das ist der einzige Punkt, der wirklich beim Miniak schlecht ist.
Midi In/Out/Thru gibt es erfreulicherweise. Unverständlich finde ich aber das Fehlen von USB. Der Miniak unterscheidet sich vom Geräteaufbau zum Micron. Wenn Akai hier also einen zusätzlichen XLS-Eingang einbaut, wieso dann nicht auch USB? Ob das technisch wirklich so viel Aufwand gewesen wäre?
Bedienung:
Wie beim Micron gibt es in Ansätze, die aufgrund des Aufbaus dieses kleinen Geräts gut gelöst wurden. Dazu zähle ich die schnelle Auswahl der Rubriken. Um diesen Synthesizer zu Programmieren oder die bestehenden Sounds anzupassen greife ich eher auf einen der wenigen Editoren zurück. Erstaunlich ist, dass aber keiner davon die Fähigkeit hat, das ganze Potential des Miniak auszureizen. So bleibt das Thema der Multi-Setups (also Drum-Muster, Bassverlauf, Lead-, Padsounds auf der Tastatur zusammenstellen) außen vor. Schade auch, dass Akai hier nicht wie versprochen nachgeliefert hat.
Empfehlenswert ist dieser Editor:
http://www.hypersynth.com/miniak-editor.html
Sounds:
Es finden sich viele "klassische", musikalisch spielbare Sounds und allein das Durchhören macht schon einmal viel Spass. Gerade wer auf rein elektronischen Klängen basierende Musik macht, wird hier Einiges finden.Die Anzahl an Presets gibt dem Anwender, der nicht immer einen Sounds aus den Inits baut, eine gute Grundlage für eigene Anpassungen.
Allerdings fällt auch auf, dass die Presets sowohl in der Lautstärke, in der Dynamik und im Klangcharakter sehr unterschiedlich ausfallen. Im Netz findet man was den Klang angeht, fast nur "schwarz/weiß"- Meinungen. Die Bandbreite geht vom "besten Virtuell Analogen" bis zu "hört sich dünn an wie Software". Die Wahrheit liegt wohl genau dazwischen. Man sollte beim Miniak aber den am Output einstellbaren virtuellen Kompressor, Tube Overdrive oder einen der anderen Effekte aktivieren.
Der Klangcharakter:
Möglicherweise mag es je nach Sound u. a. am verwendeten Filter liegen, denn beim Durchsteppen fällt auf, dass man wirklich einige Sounds in gerade diese beiden Schubladen stecken kann. Schlecht sind vor allen Dingen die Vocodersounds. Selbst Software-Vocoder schmeicheln dem Ohr mehr als die Miniak Ergebnisse. Leads und Pads sind widerum interessant. Man kann durch eigenes Ausprobieren viele Sounds noch einmal stark verbessern.
Alternativen
Neu bekommt man den Minaik aktuell für 299 Euro, gebraucht sogar weit darunter. In USA wird der Synthesizer schon für 250 $ quasi verscherbelt. Auf der preislichen Ebene befindet sich m. E. nur der Novation Xio 25.
Fazit
Gerade durch den enormen Preisverfall ist der Miniak interessant geworden. Viel Synthie für wenig Geld... zugreifen.
Reinhören könnt Ihr bei Bernie:
http://www.aliens-project.de/t_2011_84_akai_miniak.html
Es gibt genug Reviewseiten, die Ion/Micron/Miniak ausführlich vom technischen Aspekt und den Fähigkeiten betrachten. Daher sollen diese Zeilen nur die ersten Eindrücke vom Gerät wiedergeben. Was ein Anwender dann mit einem Gerät macht, ob er nur Presets verwendet oder tief in die Synthesemöglichkeiten eintaucht hängt sowieso von den eigenen Ansprüchen und Kenntnissen ab.
Hardware:
Der Miniak besteht aus Hartplastik mit einer Metallunterfläche. Bei normaler Anwendung sollte hier nichts kaputt gehen. Die Poties und Wheels laufen angenehm und mit einem geringen und angenehmen Widerstand. Die Tastatur ist etwas schwammig vom Druckpunkt, lässt sich aber trotzdem noch gut spielen und ist vergleichbar mit Midi-Keyboards im Preissegment zwischen 100 und 200 Euro.
Im Gegensatz zum Micron gibt es ein Schwanenhalsmikro mit XLS-Eingang und was ich noch wichtiger finde - Mod1 und Mod2 werden wieder wie beim Ion durch Wheels gesteuert und nicht wie beim Micron durch Schieberegler. Diese haben - zumindest bei meinem damaligen Exemplar - nach kurzer Zeit Kratzgeräusche verursacht. Darüber hinaus kann man Wheels, die parallel
zur Tastatur verlaufen besser spielen als horizontal angebrachte Schieberegler. An die Position links oberhalb der Tastatur gewöhnt man sich relativ schnell.
Vom Layout finde ich die Alesis Modelle schöner und ungewöhnlicher. Der Miniak wirkt hier eher wie ein Standard-Midi-Keyboard.
Die Note 5- und krasser Rückschritt zum Micron in Bezug zum Display. Hier kann man faktisch nur im richtigen Winkel die Werte erkennen und grelles Blau ist nicht wirklich augenfreundlich. Das ist der einzige Punkt, der wirklich beim Miniak schlecht ist.
Midi In/Out/Thru gibt es erfreulicherweise. Unverständlich finde ich aber das Fehlen von USB. Der Miniak unterscheidet sich vom Geräteaufbau zum Micron. Wenn Akai hier also einen zusätzlichen XLS-Eingang einbaut, wieso dann nicht auch USB? Ob das technisch wirklich so viel Aufwand gewesen wäre?
Bedienung:
Wie beim Micron gibt es in Ansätze, die aufgrund des Aufbaus dieses kleinen Geräts gut gelöst wurden. Dazu zähle ich die schnelle Auswahl der Rubriken. Um diesen Synthesizer zu Programmieren oder die bestehenden Sounds anzupassen greife ich eher auf einen der wenigen Editoren zurück. Erstaunlich ist, dass aber keiner davon die Fähigkeit hat, das ganze Potential des Miniak auszureizen. So bleibt das Thema der Multi-Setups (also Drum-Muster, Bassverlauf, Lead-, Padsounds auf der Tastatur zusammenstellen) außen vor. Schade auch, dass Akai hier nicht wie versprochen nachgeliefert hat.
Empfehlenswert ist dieser Editor:
http://www.hypersynth.com/miniak-editor.html
Sounds:
Es finden sich viele "klassische", musikalisch spielbare Sounds und allein das Durchhören macht schon einmal viel Spass. Gerade wer auf rein elektronischen Klängen basierende Musik macht, wird hier Einiges finden.Die Anzahl an Presets gibt dem Anwender, der nicht immer einen Sounds aus den Inits baut, eine gute Grundlage für eigene Anpassungen.
Allerdings fällt auch auf, dass die Presets sowohl in der Lautstärke, in der Dynamik und im Klangcharakter sehr unterschiedlich ausfallen. Im Netz findet man was den Klang angeht, fast nur "schwarz/weiß"- Meinungen. Die Bandbreite geht vom "besten Virtuell Analogen" bis zu "hört sich dünn an wie Software". Die Wahrheit liegt wohl genau dazwischen. Man sollte beim Miniak aber den am Output einstellbaren virtuellen Kompressor, Tube Overdrive oder einen der anderen Effekte aktivieren.
Der Klangcharakter:
Möglicherweise mag es je nach Sound u. a. am verwendeten Filter liegen, denn beim Durchsteppen fällt auf, dass man wirklich einige Sounds in gerade diese beiden Schubladen stecken kann. Schlecht sind vor allen Dingen die Vocodersounds. Selbst Software-Vocoder schmeicheln dem Ohr mehr als die Miniak Ergebnisse. Leads und Pads sind widerum interessant. Man kann durch eigenes Ausprobieren viele Sounds noch einmal stark verbessern.
Alternativen
Neu bekommt man den Minaik aktuell für 299 Euro, gebraucht sogar weit darunter. In USA wird der Synthesizer schon für 250 $ quasi verscherbelt. Auf der preislichen Ebene befindet sich m. E. nur der Novation Xio 25.
Fazit
Gerade durch den enormen Preisverfall ist der Miniak interessant geworden. Viel Synthie für wenig Geld... zugreifen.
Reinhören könnt Ihr bei Bernie:
http://www.aliens-project.de/t_2011_84_akai_miniak.html
"There Is No Dana, Only Zuul"
„"Kein Pulst, kein Helzschlagt. Wenn sich sein Zustand nicht ändelt... diesel Mann ist tot"“ Peter Sellers/Murder by Death
„"Kein Pulst, kein Helzschlagt. Wenn sich sein Zustand nicht ändelt... diesel Mann ist tot"“ Peter Sellers/Murder by Death